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Newsletter vom 15.03.2013

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Inhalt

Gesundheitsrisiken Freizeit Wisssenswert Psychologie

Grüezi

Jede Geschichte hat eine Vorgeschichte. So kam es, dass die beiden Berichte vom 15.09.2012 und vom 15.12.2012 nicht geschrieben wurden. Einige meiner treuen Leser haben mich darauf angesprochen, sie haben meine zum Teil doch recht unkonventionellen Gedanken sehnlichst vermisst.

Doch nun ist ein neues Jahr und ich habe mich entschlossen, die unterbrochene Arbeit wieder aufzunehmen. Ein Grund dazu ist auch eine dem Physiker Albert Einstein zugeschriebene Aussage. Einstein soll mal gesagt haben, dass wir nur
10 % unseres Gehirns nutzen! Die meisten Menschen benutzen diese zehn Prozent dazu, um immer wiederkehrende Alltagsprobleme zu wälzen.

Mit diesem Brief möchte ich Sie ein weiteres Mal zu neuen oder auch ungewohnten Gedanken führen.

Ich wünsche Ihnen eine schöne Frühlingszeit und einen schönen Tag – jeden Tag, bis zum nächsten Brief im Juni 2013.

Robert Gruber



Gesundheitsrisiken

Können durch Münzen und Geldscheine Krankheiten übertragen werden?

Für unser modernes Hygieneempfinden brauchte es doch einige Überwindung, die Geldscheine eines afrikanischen Landes entgegen zu nehmen. Nicht nur, dass der Schmutz optisch wahrnehmbar war, sondern auch beim Greifen der Banknoten spürte man, dass diese Scheine schon einiges erlebt haben. So kam unweigerlich die Frage auf: «Können durch Münzen und Geldscheine Krankheiten übertragen werden?»

Geldscheine sind kein guter Boden für Bakterien. Sie haften zwar am Geld, können sich dort aber nicht vermehren. So kommt es, dass bei Laboruntersuchungen immer wieder auch solche Mikroorganismen gefunden werden, die zu gefährlichen Krankheiten führen können: Kolibakterien, Salmonellen etc. Allerdings treten diese in Konzentrationen auf, wie sie auch an Händen oder auf Obst vom Marktstand zu finden sind.

Forscher stellten fest, dass die Erreger auf Papiergeld besser haften bleiben als auf Plastikscheinen, die in einigen asiatischen Ländern und in Australien als Zahlungsmittel ausgegeben werden. (Die Banknoten Australiens wurden ab 1988 von einer Papier– auf eine synthetische Polymersubstratbasis umgestellt.) Auf Münzen haben die Schädlinge sogar noch schlechtere Überlebenschancen.

Die Schweizer Münzen von 10 Rappen bis 5 Franken bestehen zu 75 % aus Kupfer und 25 % Nickel, das fünf Rappen Stück sogar aus 92 % Kupfer (Euro zwischen 75 % und 89 % Kupfer). Von Kupfer sagt man, das dieses Material ein optimaler Bakterienkiller sei. Trotzdem ist es mir nach dem Händewaschen wohler!



Freizeit

... und immer am Wochenende regnet es!

Die ganze Woche freut man sich aufs Wochenende – und dann regnet es schon wieder. Schauerwetter, graue Nieselstimmung! Ist das Wetter an Wochenenden besonders schlecht oder ist das alles nur Einbildung beziehungsweise ein Fall von subjektiver Wahrnehmung?

Nun, da gehen die Meinungen der Experten auseinander.

Andreas Friedrich, Diplom-Meteorologe und DWD Tornado-Beauftragter ist der Ansicht, dass man es am Wochenende häufiger mitbekommt, wenn es regnet. Während der Arbeit unter der Woche spielt es keine entscheidende Rolle, wie das Wetter tatsächlich ist. Am verregneten Wochenende hat das jedoch einen wesentlichen Einfluss auf unser Befinden. So ist daher für viele das Wetter am Wochenende subjektiv schlechter.

Wissenschaftlich sei da nichts dran. Wenn, dann müsste es eher am Wochenende weniger regnen, weil durch mehr Umweltverschmutzung auch mehr Kondensationskeime zur Verfügung stehen und damit eher bevorzugt Regen auftreten müsste. Aber auch das ist leider nicht wissenschaftlich nachweisbar.

Die zweite Meinung stammt aus einer Studie von Meterologen aus Karlsruhe. Gemäss ihren Aufzeichnungen gab es zwischen 1991 und 2005 an den meisten Samstagen tatsächlich eine Wetter-Trendwende zum Schlechteren. Die Forscher werteten das Ergebnis als Hinweis darauf, dass der Mensch das Klima auch kurzfristig und regional beeinflusst, und zwar durch die künstlichen Schwebeteilchen und Aerosole. (Ein Aerosol ist ein Gemisch [Dispersion] aus festen oder flüssigen Schwebeteilchen und einem Gas.)

Damit ist nichts anderes gemeint als der Dreck, von dem werktags natürlich mehr in die Luft gepustet wird als am Wochenende. Zwar gäbe es ohne Aerosole überhaupt keine Wolken – jeder einzelne Tropfen besteht aus Luftfeuchtigkeit, die an einem Staubkörnchen anhaftet. Doch durch Industrie und Verkehr werden neben natürlichen Teilchen wie Sand, Asche oder Salze massenhaft zusätzliche Drecksteilchen freigesetzt. Die Folge davon: Die Wolken nehmen im Wochenverlauf immer mehr zu und regnen dann ab Samstag auf uns herunter. Am Wochenende ist die Luftverschmutzung geringer, sodass wir in der ersten Wochenhälfte in einen blauen Himmel gucken können. Ob das tatsächlich stimmt?

Und die Meinung von Laien?

Wenn tatsächlich der Fall auftritt, dass es nach einer schönen Woche am Wochenende regnet, fällt das sofort auf und bleibt in der Erinnerung. Denn das verregnete Wochenende zerstört die Träume und Wünsche. Der Rückblick auf die vergangene Woche mit Sonnenschein lässt einen stillen Unmut hochkommen.

Im umgekehrten Fall nimmt man das schöne Wetter am Wochenende zwar wahr, aber es gibt keine Veranlassung, einen inneren Vergleich mit dem Wetter der vergangenen Woche zu machen. So bleibt der negative Fall in unserem Bewusstsein und bestätigt sich hin und wieder, der positive Fall wird nur am Rande wahrgenommen.



Freizeit

ist teure, atmungsaktive Kleidung sinnvoll?

Im vorhergehenden Artikel sind wir beinahe beim Lesen schon nass geworden. Doch das nasse Wetter soll nicht hindern, ans Licht hinaus zu gehen und sich an der frischen Luft zu bewegen.

Ein Sprichwort sagt, dass es kein schlechtes Wetter gäbe, sondern nur ungenügende Kleidung. So habe ich mich denn in den nächsten Outdoor Laden begeben, um eine sogenannte atmungsaktive Jacke zu kaufen.

Es war eine längere Wandertour. Wieder habe ich die Erfahrung machen müssen, dass die Versprechungen der Outdoor Bekleidungshersteller irgendwie nicht stimmen. Ich habe jetzt schon die zweite GoreTex Jacke und musste leider feststellen, dass sie mich manchmal bei einem kürzeren Spaziergang bei Nieselregen trocken hält. Auf einer längeren Wanderung mit Rucksack schwitzte ich mehrmals täglich durch. Am Abend eines Regentages war ich sogar bis auf die Haut durchnässt.

Aufgrund dieser Erfahrungen wollte ich wissen, was für Erklärungen die Physiker dazu haben:

Atmungsaktive Membranen sind so etwas wie Förderbänder. Sie haben die Aufgabe, Wasserdampf aus einer Jacke hinaus zu transportieren. Dabei benötigt jeder Transport Energie. Bei atmungsaktiver Kleidung wird die Energie genutzt, die sich durch die Temperaturdifferenz zwischen aussen und innen ergibt. Nur wenn es aussen mindestens 15 Grad Celsius kälter ist als innen, kann der Dampf transportiert werden. Je wärmer die Umgebungsluft wird, desto mehr Dampf bleibt in der Jacke und kondensiert zu Wasser.

Die Atmungsaktivität schwindet mit steigender Aussentemperatur. Irgendwann spüren wir die Feuchtigkeit: Wir sind nass und beginnen zu frieren. Deshalb kann beispielsweise eine Skijacke auf der eisigen Piste perfekt atmungsaktiv sein, bei einem Herbststurm und plus zehn Grad funktioniert sie schlechter. In den schwülen Tropen kann man auf die atmungsaktive Jacke gleich verzichten. Sie lässt absolut keine Körperfeuchtigkeit entweichen.

Was bedeutet das jetzt für den Kunden beziehungsweise dem Wanderer?

Wenn man (noch) keine wasserdichte Funktionsjacke besitzt, diese nicht mehr dicht ist, oder das Klima für dicke Jacken zu warm, greift man wieder zur guten alten Regenjacke.

Eine solche Regenjacke sollte dann aber auch wirklich dicht sein! Der Schnitt sollte möglichst luftig und die Jacke eher zu groß, als zu klein sein. Lufteinlässe am Rücken sind gut. Doch diese funktionieren nur, solange man keinen Rucksack trägt. Je länger die Jacke ist, desto besser. Die Ärmel sollten keine Bündchen haben und etwas länger sein, damit man die Hände etwas einziehen kann (am Handgelenk verliert man wegen der starken Durchblutung viel Wärme). Reißverschlüsse sollten abgedeckt sein. Wie immer gilt: je leichter, desto besser.

Und eines kann ich Sie versichern: Mit dem Kauf einer normalen Regenjacke haben sie Komfort und zugleich gespart!



Wissenswert

Verlieben wir uns im Frühjahr wirklich häufiger?

Diese Frage wird mir im Laufe von Kundengesprächen immer wieder einmal gestellt. Es scheint also eine zentrale Fragestellung zu sein, etwas, das den einen oder anderen Menschen insbesondere im Frühjahr vermehrt beschäftigt.

Schauen wir die Sache neutral an und beginnen die Beobachtung in der Tierwelt. Da ist es unbestritten und zudem oftmals lebensnotwendig. Die Jungen werden zu einem Zeitpunkt geboren, an dem sie die besten Überlebenschancen haben. Dann nämlich, wenn es warm ist und genügend Nahrung vorhanden ist.

Eine Ausnahme bilden die Kängurus. Bei vielen Arten kommt es zu einer «verzögerten Geburt»: Unmittelbar nach der Geburt eines Jungtieres paart sich das Weibchen erneut. Dieser Embryo wächst jedoch kaum weiter, bis das große Jungtier den Beutel endgültig verlassen hat. Erst dann entwickelt er sich weiter und kommt zur Welt. Der evolutionäre Vorteil dürfte in den teils unwirtlichen Lebensräumen dieser Tiere stecken: Sollte das Jungtier sterben oder die Mutter es verlassen müssen, ist sofort ein Nachfolger da. (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kängurus)

Nicht ganz einig sind sich die Wissenschaftler darüber, inwieweit Frühlingsgefühle auch auf das menschliche Liebesleben Einfluss nehmen. Manche Forscher glauben, der Frühling sei die beste Saison, um schwanger zu werden. Viel Tageslicht wirke sich positiv auf die Rate der Befruchtungen und die Gesundheit der Embryos aus. Langfristige Geburtsstatistiken zeigen, dass besonders viele Kinder im Februar und März geboren werden, d. h. im Frühjahr des vorigen Jahres gezeugt werden. In den Fünfziger– und Sechzigerjahren des 20. Jahrhunderts allerdings haben sich die zeugungsstärksten Monate in Richtung Herbst und Winter verschoben.

Sind die Frühlingsgefühle also verschwunden, sozusagen der Zivilisation zum Opfer gefallen?

Einige Wissenschaftler sind der Ansicht, dass es hormonell keine Frühlingsgefühle mehr gibt. Denn statt Kälte und anhaltende Dunkelheit sind wir im Winter nun von Kunstlicht und Heizungen umgeben. Um einen mediterranen Badeurlaub steht auch im tiefsten Winter nichts mehr im Wege. Zudem verschleiert die Einnahme von Hormonen, wie etwa der Pille, den natürlichen hormonellen Jahres-Rhythmus.

«Natürlich hat der Winter in den zivilisierten Teilen der Welt nicht mehr so viel Einfluss auf unseren Organismus», sagt Helmut Schatz von der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE). Frühlingsgefühle hätten die Menschen trotzdem. Selbst wenn diese Gefühle kaum messbar und im Gehirn nur mit aufwendigen Methoden teilweise zu lokalisieren seien. «Es gibt immer Gefühle und ein breites Spektrum an Ursachen, das sie entstehen lässt.»

Wem dies jetzt nun alles zu unromantisch war, dem lege ich eine australische Studie ans Herz: Fast dreihundert Schüler und Studenten geben dort an, sich meist im Sommer zu verlieben.



Psychologie

Aufruf an die «Alleskönnerinnen»

«Stark ist, wer auch seine weiche Seite zeigen kann ...»

Familie, Partnerschaft, Beruf, Haushalt, Freunde, Hobbies – das alles bringen Sie locker unter einen Hut! Morgens arbeiten in einem Büro, mittags den Haushalt in Schuss bringen, dann die beiden Enkel hüten und abends das Geschäftsessen vorbereiten, das sie für ihren Mann zu Hause organisieren. Zusätzlich zu diesem Zeitplan kommen immer mal wieder unvorhergesehene Zwischenfälle. Verspätung im Büro oder Verspätung im Strassenverkehr oder bei den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Männer würden in solchen Situationen die Hände verrühren und kurz vor einem Nervenzusammenbruch stehen. Nicht aber die Frauen. Sie geben sich innerlich einen Ruck und reissen sich zusammen. Schliesslich zeigt eine Alleskönnerin doch keine Schwäche. Ihre Probleme und den damit verbundenen Stress macht sie mit sich selber aus.

Und so sieht ihr Partner denn auch nicht, wie es in ihnen wirklich aussieht!

Das Selbstwertgefühl der Alleskönnerin basiert auf der Aussage: Ich bin immer stark. Dieser extrem hohe Anspruch an sich selbst treibt sie permanent zu neuen Leistungen an. Das bringt möglicherweise eine gewisse Anerkennung und Bewunderung, aber irgendwann wird auch die Alleskönnerin ausgebrannt sein.

Doch so weit muss es nicht kommen. Voraussetzung ist, dass sie nicht nur die Stärke lebt, sondern auch die weiche Seit in sich entdeckt und auch zeigt:



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