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Newsletter vom 15.09.2009

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Inhalt

Schweinegrippe Organspende Lifestyle Psychologie
Grüezi mitenand

Es steht mir natürlich keineswegs zu, über die Schweinegrippe zu diskutieren. Aber über diese Krankheit zu philosophieren? – da sind mir natürlich keine Grenzen gesetzt. Denn im Gegensatz zu ernsthaften wissenschaftlichen Diskussionen und Meinungsäusserungen arbeitet der Philosoph mit dem gesunden Menschenverstand ...

Wenn man die unzähligen in der Presse veröffentlichten Artikel miteinander vergleicht, kommt man auf eigenartige Erkenntnisse. Erschreckend ist beispielsweise, dass Tamiflu gar nicht für die Schweinegrippe entwickelt wurde, heute aber als Allerweltsmittel gegen die Schweinegrippe angepriesen wird. Am 1. August 2009 warnte ein deutscher Experte vor der Schweinegrippe-Impfung. Es handelt sich schliesslich um nichts anderes, als ein gross angelegter klinischer Versuch.

Die Sicherheitstests der Musterimpfstoffe seien nicht besonders umfangreich gewesen, sagte der Herausgeber des pharmakritischen «Arznei-Telegramms», Wolfgang Becker-Brüser, gegenüber dem «Spiegel». Lediglich häufige Nebenwirkungen, die mindestens bei einem von 100 Geimpften auftreten, sollten demnach erkannt werden. Dies bedeutet rechnerisch, dass bei 25 Millionen Geimpften (in der BRD) fast 250 000 eine schlimme Impfreaktion erleiden könnten, ohne dass dies in den Studien aufgefallen wäre.

Nun werden weltweit bereits über 1 000 an der Schweinegrippe Gestorbene beklagt. Aber haben Sie gewusst, dass in Afrika täglich (!) 3 000 Menschen an Malaria sterben? Da gibt es keine Impfungen – denn jene Menschen sind finanziell nicht ausnehmbar!

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag – jeden Tag, bis zum nächsten Brief am 15. Dezember 2009.

Robert Gruber



Schweinegrippe

Händewaschen als Schutz vor Erregern?

Neulich in einem öffentlichen Gebäude. An der Wand in der Toilette ist ein Plakat befestigt, in welchem die in Bezug auf die Schweinegrippe notwendigen Hygienemassnahmen aufgeführt sind. Da heisst es unter anderem, dass das Händewaschen für die Dauer von zwanzig Sekunden eine Notwendigkeit sei. Das erste Problem nach dem Händewaschen beginnt jedoch, wenn mit den sauberen Händen das Wasser abgestellt werden muss. Soll man jetzt den Wasserhahn wirklich berühren? Sind Papiertücher vorhanden, kann man sich mit diesen behelfen. Wenn es jedoch keine Papiertücher hat, sondern einer dieser Turbo-Luft-Händetrockner, wird es bereits schwierig. Vielleicht zerstört die Hitze des Trockners die am Wasserhahn aufgelesenen Bakterien? Und wie kommt man zur Türe hinaus? Die Türklinke mit dem Ellbogen zu drücken wäre noch einfach, sofern sich die Türe in die richtige Richtung öffnet. Wenn nicht, müssen wiederum die Hände benutzt werden. Vielleicht ist spätestens jetzt die Sauberkeit wieder weg, wenn man beim Verlassen der Toilette den Türgriff benutzt, den zahlreiche, möglicherweise weniger reinliche Vorgänger bereits gedrückt haben.

So steht auf der Anleitung zur totalen Hygiene leider nicht geschrieben, wie lange die dadurch erreichte Sauberkeit anhalten wird. Doch eines ist klar: Eine anhaltende Wirkung hat das Händewaschen nicht. Bereits beim Abtrocknen können sich wieder Keime breit machen, was aber auch schon lange vor der Schweinegrippe der Fall war. Da helfen schliesslich nur noch Desinfektionsmittel, die eine länger dauernde Reinlichkeit von bis zu vier Stunden gewährleisten.

Doch müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass die Keimgefahr dort, wo es unappetitlich riecht meist nicht grösser ist als an anderen, vielen Menschen zugänglichen Orten. So sagte einmal ein Infektiologe: «Es ist gesünder, einen WC-Deckel abzulecken, als einem Arzt die Hand zu schütteln.» Die Keime auf Toiletten sind meist harmlose Darmbakterien und nicht eigentliche Krankheitserreger, wie sie in Arztpraxen und Spitäler vorhanden sind. Der vorher genannte Infektiologe bezeichnet denn auch den Verkauf von antibakteriellen Toilettenreinigern als «totale Volksverdummung». Auch Türgriffe und Wasserhähne sind, sofern sie aus Metall sind, keine grosse Gefahr. Das ist auch der Grund dafür, dass Münzen meist viel weniger belastet sind als Geldscheine. Und wenn die Kücheneinrichtung aus Chromstahl ist, kann eine Gefahr ohnehin ausgeschlossen werden.


Organspende

Wenn das Hirn tot ist und der Mensch noch lebt

In früheren Zeiten war es so, dass der Tod dann eintritt, wenn das Herz still steht. Doch in neuerer Zeit ist damit ein Problem entstanden. Das Geschäft mit der Transplantation verlangte, dass die Organe früher, also bevor der eigentliche Todesprozess begonnen hatte, dem Spenderkörper entnommen werden können. Denn ist der eigentliche Tod eingetreten, sind die Organe nicht mehr brauchbar, sie sind bereits vergiftet und eben tot.

Dem wurde Abhilfe geschaffen, indem alle moralischen, ethischen und religiösen Wertvorstellungen über Bord geworfen wurden und als neues Kriterium des Todes der Hirntod definiert wurde.

«Der Hirntod ist das in der Medizin gängige Todeskriterium und bedeutet das irreversible Ende aller Hirnfunktionen aufgrund von weiträumig absterbenden Nervenzellen.» (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hirntod)

Trotzdem fällt es schwer, in dieser Situation einen Tod anzuerkennen. Denn beim Hirntoten funktionieren weiterhin verschiedene Elemente, die üblicherweise nur bei lebenden Menschen vorhanden sind. So schlägt beipielsweise das Herz weiter, er hat einen Stoffwechsel und empfindet Schmerzen. Es gibt auch Greifreflexe und heftiges Zucken an Armen und Beinen. Das sind doch sehr viele Lebenszeichen, die zeigen, dass der Mensch noch nicht gestorben ist.

Wir stellen also fest, dass das Sterben nicht ein biologischer Prozess ist, sondern von der Gesellschaft definiert und festgelegt ist. Man mag dem Hirntodkonzept positiv oder negativ gegenberstehen. Es geht also nicht darum, ein biologisches Geschehen zu umschreiben, sondern vielmehr darum, Regeln festzusetzen, ab welcher Grenze ein Körper kommerziell beziehungsweise medizinisch weiter verwendet werden darf.


Organspende

Organe und Gewebe. Der kleine Unterschied.

«Heute wird in der Schweiz am häufigsten die Niere transplantiert, gefolgt von Leber, Herz, Lunge, Bauchspeicheldrüse (Pankreas, Inseln) und Dünndarm. Bei den Geweben dominiert die Transplantation von Augenhornhaut (Cornea). Die häufigste Zell-Transplantation ist die übertragung von Blut-Stammzellen im Rahmen einer Lebendspende.»

Dieser Text ist dem offiziellen Spenderausweis von Swisstransplant entnommen. Das schien mir eine klare Sache zu sein, bis ich diese Fragen mit einer Fachperson diskutieren durfte. Da war die Klarheit nicht mehr so klar und die Unklarheiten standen im Raum. Ausgangslage ist, dass ich persönlich, aufgrund der Ausführungen im letzten Beitrag über den Hirntod und meine Theorien über das Leben nach dem Tod, nicht unbedingt ein Freund der Organtransplantation war. Aber eine Gewebespende – wieso auch nicht?

Doch was wird unter «Gewebe» konkret verstanden? Dass die Hornhaut des Auges dazu zählt, war mir klar. Dass auch andere Teile wie beispielsweise Muskelfasern, Knochen oder Herzklappen dazugehören, das war mir neu. Also musste ich mich belehren lassen: Ein Organ ist nur ein Organ, wenn es vollständig ist, andernfalls handelt es sich um Gewebe. Auch wenn ich die Organspende ausdrücklich ausschliesse und die Gewebespende zulasse, können dem Herzen alle Klappen und Leitungen und was es sonst noch gibt, entfernt werden. Bleibt jedoch ein Muskel übrig, war das nur eine Gewebeentnahme. Alles klar?

Ich finde es schade, dass die Möglichkeit nicht besteht, auch einem Laien die richtigen Zusammenhänge klar zu machen. Je mehr Unklarheiten in einer Sache bestehen und offene Fragen quälen, dann – im Zweifel nie ...


Lifestyle

Aufstehen, wenn es am Morgen dunkler wird

Bereits höre ich die ersten Klagen, das erste Jammern. Am Morgen sei es dunkel und viel schwieriger, sich aus dem Bett zu erheben. Ob jemand eine Lerche oder eine Eule, das heisst Frühaufsteher oder Morgenmuffel ist, kann nicht beeinflusst werden. Das sei in den Genen der Hautzellen kodiert. Von der Natur und insbesondere von der inneren Uhr her gesehen, dürften wir gerne noch ein wenig liegen bleiben. Denn mit dem Erwachen des Tages erwacht die Natur und zu dieser gehört auch der berufstätige Mensch (ausgenommen die Eulen). Doch die äusseren Zwänge erlauben kaum Ausnahmen, um ein längeres Liegenbleiben zu begründen. So macht es Sinn, Rezepte und Wege zu finden, die das Eintauchen in den Tag erleichtern.

Das wichtigste Rezept heisst: nicht dösen beziehungsweise schlummern! Untersuchungen zeigten, dass langes dösen nichts hilft. Raus aus den Federn ist die beste Medizin. Spätestens nach der Dusche sollten die Lebensgeister erwachen. Auch bei den Weckern soll man gewisse Zeit investieren, den richtigen zu finden. Da gibt es Schlafphasenwecker die einem erst aus dem Bett holen, wenn man in der REM-Phase und damit wenig schlaftrunken ist. Auch Lichtwecker, die den Tagesanbruch simulieren, können hartnäckige Fälle kurieren.


Lifestyle

Weshalb die Krise in Wirtschaft und Gesundheit nicht vorbeigehen darf.

Nein, es ist nicht nur die Schweinegrippe. Da ist noch die Krise mit der Schweizer Bank UBS und die Wirtschaftskrise ganz allgemein. Nun gibt es Stimmen, die mit allen Mitteln versuchen, diese Krisen am Leben zu erhalten. Das sind, nebenbei bemerkt, nicht nur die Pharmariesen, sondern – die Medien!

Haben Sie irgendwo gelesen: «Schweinegrippe, UBS Probleme und Wirtschaftskrise, alles ist vorbei!»? Wohl kaum. Schnell wurden sogenannte Experten zu Hilfe gerufen. Die Schlagzeilen heissen jetzt: «Im Herbst erobert das H1N1-Virus die Schweiz. Experten erwarten bis zu 1,5 Millionen Kranke.» Oder: «Trotz ersten positiven Signalen ist die Wirtschaftskrise noch nicht vorbei, sagen Schweizer Experten

Das Schlimmste, das den Medien passieren könnte wäre, dass die Probleme gelöst sind. Was sollen sie morgen und übermorgen schreiben? Deshalb müssen alle Schreckenszenarien warm gehalten werden. Ist die Welt in Unordnung, kann morgen wieder darüber geschrieben werden. Vielleicht kennen Sie die Menschen, die eine Zeitschrift kaufen, weil darin ein Fortsetzungsroman über viele Wochen veröffentlicht wird. Wir sind heute soweit, dass selbst Computerzeitschriften Fortsetzungsromane beinhalten. Damit wird zumindest die nächste Ausgabe wieder gekauft.

Also, Fortsetzungsromane sind angesagt. Das ist auch der Grund, weshalb die Medien keine positiven Nachrichten verbreiten dürfen. Positive Nachrichten haben ein Ende. Wenn die Schweinegrippe zu Ende ist, gibt es nichts mehr darüber zu sagen. Wenn die Finanzkrise zu Ende ist, gibt es auch hier nichts mehr zu sagen. Ob Bankenkrise oder Wahlen, über viele Wochen lässt sich darüber wehklagen, voraussagen und lamentieren. Ist das Thema dann wirklich abgehakt, können noch immer die Verschwörungstheoretiker zu Hilfe gerufen werden. Auch wenn sich kaum ein Leser dafür interessiert, die Spalten in der Presse werden vollgeschrieben. Also denken Sie daran, wenn Sie schlechte Nachrichten lesen: Journalisten fürchten gute Nachrichten, sie sind ihnen ein Gräuel!


Psychologie

Achtung ... ein Fettnäpfchen!

Wer ist nicht schon in ein sogenanntes Fettnäpfchen getreten. Die einen haben das geradezu abonniert. Wenn irgend etwas krumm läuft, stehen sie zuvorderst und sind wieder einmal dabei. Doch ist den wenigsten davon Betroffenen bewusst, dass man an diesem «Schicksal» erfolgreich arbeiten kann.

So ist es gerade einem Bekannten von mir passiert. Wir standen zusammen an der Kaffeebar und er zog verbal über einen Kollegen her. Als ich bemerkte, dass der andere gleich hinter uns stand, kam mein Stups mit dem Ellbogen zu spät. So wie er in Rage war, hätte möglicherweise auch eine heftigere Kollision nicht verhindert, dass er seine Emotionen unter Kontrolle kriegt.

Selber kennt man sich so weit gut um zu wissen, ob man zur Fettnäpfchen-Spezies gehört. Ist man davon betroffen, helfen ein paar ganz wenige Regeln um an dieser Sache mit Erfolg zu arbeiten:

Natürlich sind noch andere Gefahren vorhanden. Das kann eine persönliche Unsicherheit sein oder vielleicht ist auch Alkohol mit dabei. Auf wirklich alles kann man nicht achten. Aber wenn Sie das Gefühl haben, in Bezug auf Fettnäpfchen zu den gefährdeten Menschen zu zählen, lohnt es sich, sich ein wenig zu kontrollieren.

Es sind wirklich nur obige vier Punkte, die sehr viel Ungemach verhindern können. Es sind diese vier Punkte, die Ihnen mehr Selbstsicherheit und Akzeptanz geben werden. Und wenn Sie nun beginnen sich zu beobachten, dann nehmen Sie sich vorerst nur einen Punkt vor. Dieser eine kann schon zu viel persönlicher Charakterarbeit führen. Charakterarbeit, für die sonst die Gelegenheiten fehlen oder auch einfach nur deshalb, weil die Mängel nicht bewusst erkannt werden. Aber Fettnäpfchen sind allgegenwärtig und nicht zu übersehen!


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