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Newsletter vom 15.12.2008

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Inhalt

Zahlenlehre Lifestyle Wirtschaft
Grüezi mitenand

Am 26. September 2008 war es so weit. Nach viel Arbeit konnte ich die neu gestaltete Website aufschalten. Noch ist vieles nicht so, wie ich es mir vorstelle. So fehlen beispielsweise die Bildwelten, die Farbe in den neuen Webauftritt bringen werden.

Für Sie, liebe Leserinnen und Leser, hat sich inhaltlich einiges geändert. Die Informationen sind einfacher zu finden, auch wenn einzelne von der alten Website kopierten Beiträge eine Überarbeitung benötigen. Das heisst aber nichts anderes, als dass dieses Medium lebt und wie das gesamte Leben im Fluss ist. Ich freue mich sehr auf die Pflege dieser Webseiten, weil sie mich dazu bringen, auch meine Gedankenwelt und mein Denksystem laufend zu betrachten und in Frage zu stellen. Wenn auch Sie das tun und merken, dass sich eine zeitlang nichts verändert hat, nun – dann besteht Handlungsbedarf. Das Leben ist Bewegung und wenn es sich nicht mehr bewegt, kann keine Entwicklung mehr geschehen.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie ein frohes Weihnachtsfest, erholsame Tage zwischen den Jahren, das allerbeste für 2009 und natürlich weiterhin viel Interesse an meinen regelmässigen Nachrichten.

Robert Gruber


Zahlenlehre

Toleranz – eine positive Eigenschaft?

In den 90er Jahren führte ich Seminare in Form von Jahreszyklen durch, bei denen es im wesentlichen um die Gesetze des Lebens ging. Basis dafür dienten die «33 Reden von Saint Germain», die den Leitfaden über 24 Monate bildeten. In dieser Zeit erarbeitete ich ein Modell, in welchem ich entgegen den normalen Psychologie-Lexika darstellte, dass neben anderen Eigenschaften sowohl »verzeihen« als auch »tolerieren« nicht unbedingt und nicht immer positive Wesenszüge sind.

Jetzt, viele Jahre danach, wurde ich von einem ehemaligen Schüler wieder auf die damaligen Ausführungen angesprochen. So denke ich, dass es sich lohnt, wieder einmal auf diese Thematik einzugehen. Dies insbesonders auch deshalb, weil in psychologischen Beratungen immer wieder empfohlen wird, diese von mir in Frage gestellten Eigenschaften anzustreben.

Verzeihen ist im Grunde eine positive Reaktion auf eine Unbill, die jemandem durch eine andere Person widerfahren ist. Die Problematik liegt darin, das der vorangehende Energieeinsatz infolge nicht Verstanden werdens, einer empfundenen Verletzung oder Kränkung einiges grösser ist, als diejenige Energie, die dem Verzeihen entgegengebracht wird. Die Folge davon ist, dass die Ursache mitnichten aufgelöst ist und der Konflikt nach Jahren wieder in Erscheinung tritt. Bei jeder Erinnerung, die zum damaligen Problem gerichtet ist, kann sich der Unmut wieder bemerkbar machen.

Toleranz hingegen scheint zu Beginn weg positiv zu sein, weil eine Verurteilung des Anderen schon gar nicht stattfindet und damit der Akt des Verzeihens nicht notwendig sein wird. Die Problematik der Toleranz liegt darin, dass sie gegen unsere eigenen Werte verstösst. Wenn dies nicht so wäre, müsste gar keine Toleranz ausgeübt werden. So versucht der Mensch, den anderen in einer Sache zu tolerieren, obwohl er sich in seinem Denksystem mit dem Vorgefallenen nicht einverstanden erklären kann. Das heisst natürlich auch, dass in diesem Fall eine Form der Unehrlichkeit, vor allem sich selbst gegenüber, vorliegt.

Die Thematik des Verzeihens und der Toleranz sind in meiner Zahlenlehre in der Ziffer 3 zu finden.

Wenn also die Toleranz und das Verzeihen nicht erstrebenswert sind, wie sollen wir uns denn verhalten? Es geht um das Verstehen und das Annehmen. Wenn wir in der Lage sind, diese Eigenschaften in unserem täglichen Leben zu integrieren, kommen wir nie mehr in die Lage, tolerant zu sein oder etwas verzeihen zu müssen. Dann sind unsere tiefen Gefühle positiv, was wiederum auf eine mit unseren Werten übereinstimmende Reaktion schliessen lässt. Und zu guter Letzt sind wir der inneren Freiheit ein wesentliches Stück näher gekommen.


Lifestyle

Das Glück der Unerreichbarkeit

Wir können die Zeiten beobachten und feststellen, dass von der Gemächlichkeit der früheren Jahre nichts mehr geblieben ist. Vor einhundert Jahren war es so, dass wir an einem Ort unsere Jugend verbrachten, einen Beruf erlernten und diesen bis zum Lebensende ausführten, heirateten und diese Wahl ebenso bis zum Ende durchstanden. Später kam es so, dass die Leute bereits während der Jugendzeit nicht am selben Ort wohnten, einen Beruf erlernten und diesen nur wenige Zeit ausübten und dann etwas anderes machten, mehr als einmal heirateten ... Nun sind wir in einer dritten Phase, einer Zeit, in welcher alles gleichzeitig zu geschehen hat.

Es ist die moderne Technik, die uns keinen Freiraum mehr gewährt. Telefonisch sind wir rund um die Uhr erreichbar und in der Regel erhalten wir noch ein paar SMS, die natürlich auch beantwortet werden müssen. Zu guter Letzt erreichen uns unzählige E-Mails, auch diese in Erwartung unserer Antwort. So werden wir zunehmend Sklaven der Technik. Ein Klingeln oder ein paar abstrakte Töne – und schon reagieren wir wie der Pawlowsche Hund (Die Bezeichnung Pawlowscher Hund bezieht sich auf das erste empirische Experiment des russischen Forschers Iwan Petrowitsch Pawlow zum Nachweis der klassischen Konditionierung.) reflexartig um zu erfahren, welcher «Freund» sich an uns erinnerte.

Das heisst doch nichts anderes, als dass wir für alle da sind, doch für niemanden richtig. Die Konsequenzen sind zahlreich und reichen bis tief ins Privatleben hinein. Selbst persönliche Beziehungen wie beispielsweise die eigene Familie bleiben auf der Strecke. Denn es ist nicht sehr angenehm, selbst in der privaten Zeit laufend gestört zu werden. Doch was ist zu tun?

Wichtig ist die persönliche Organisation. Es geht ums Überleben in der riesigen Datenflut. Konnten die Menschen noch vor wenigen Jahren ohne mobiles Telefon auskommen, geraten sie heute in Panik, wenn der Akku unterm Tag seinen Geist aufgibt. Wenn das so weit ist, heisst das nichts anderes, als dass die Notbremse zu ziehen ist. Es geht darum, sich frühzeitig Regeln aufzustellen, um nicht Sklave zu sein und seine Freiheit zu bewahren. Der Ertrinkende schafft es meist nicht mehr, die grundlegenden Züge des Überlebens zu erlernen. Lernen Sie schwimmen, wenn es noch nicht zu spät ist!


Lifestyle

Das Märchen vom Multitasking

Diese Gedanken sind sozusagen eine Fortsetzung von «Das Glück der Unerreichbarkeit» (vorheriger Beitrag), aus einer anderen Sicht betrachtet.

Sie kennen sicher die Menschen, die alles gleichzeitig machen möchten. Das nennt man in der heutigen Welt die sogenannten Multitasker. Sie gelten als belastbar und effizient. Doch die Hirnforschung zweifelt zunehmend an dieser Arbeitsmethode. Wer alles gleichzeitig erledigen will, spart weder Zeit noch Kosten. Im Gegenteil, diese Menschen sind langsam, unproduktiv und verlieren mehr Zeit als sie Zeit gewinnen. Neurologen können heute beweisen, dass das Gehirn von Multitaskern bis zu 40 % weniger leistungsfähig sind. Sie sagen sogar, dass wer sich während der Arbeit der elektronischen Kommunikation widmet, weniger leistet als Mitarbeiter, die Marihuana intus haben.

Der Mensch ist im Grunde gar nicht für ein Multitasking fähig. Können Sie sich vorstellen, dass Ludwig van Beethoven während dem Schreiben einer Symphonie zugleich mittels iPod andere Musik hörte? Oder dass Friedrich Schiller während dem Schreiben von «Das Lied von der Glocke» nebenher einen Fernseher laufen hatte? Natürlich gab es die erwähnten Geräte zu jener Zeit nicht. Trotzdem fällt es schwer zu glauben, dass solche hochstehende Werke mit Ablenkung von Musik oder Bildern sich verwirklichen liessen. Das heisst, dass der Mensch bei einfachen Aufgaben sehr wohl verschiedene Gedanken sehr kurz hintereinander haben kann, bei komplexeren Aufgaben, die auch eine erhöhte Hirnleistung verlangen, jedoch scheitern.

So gilt auch hier wie im vorherigen Beitrag: schaffen sie sich Regeln, nach denen sie arbeiten. Machen sie es wie viele erfolgreich Leute, aber auch erleuchtete Menschen: Wenn sie eine Sache tun, dann konzentrieren sie sich auf diese Sache. Wenn sie essen, dann essen sie, wenn sie Zeitung lesen, lesen sie und wenn sie schreiben, dann schreiben sie. Alles was von einer einzigen Tätigkeit ablenkt, hindert sie daran, erfolgreich zu sein.


Lifestyle

Die freie Rede im Business oder am Familienfest

Auch ihnen kann es passieren, dass sie anlässlich eines Festes unerwartet eine Rede halten oder auch nur ein paar Worte an die anwesenden Gäste richten müssen. Da wäre es natürlich hilfreich, die Fähigkeiten eines Cicero zu besitzen. (Marcus Tullius Cicero, 106 bis 43 vor Chr., war der berühmteste Redner Roms. 58 Reden sind, teilweise lückenhaft, im Originaltext erhalten, etwa 100 durch Titel oder Bruchstücke bekannt.)

Erfolgreiches Reden lässt sich üben. Wenn sie ein paar wenige Regeln beachten, kann nichts mehr schief gehen.


Wirtschaft

Geld zwischen Geist und Gier

John Perkins (* 1945) ist ein US-amerikanischer Ökonom, politischer Aktivist und Schriftsteller. Sein bekanntestes Buch, «Bekenntnisse eines Economic Hit Man», ist eine Innenbeschreibung der Wirkungsweise des weltweiten Neokolonialismus der USA. Das Buch war sieben Wochen lang auf Platz 1 der Bestsellerliste der New York Times. Dieses Buch bildet die Inspiration für den nachfolgenden Bericht.

Perkins ist der Vorsitzende von Dream Change, eine weltweite Graswurzelbewegung von Menschen unterschiedlicher Kultur und Herkunft, die sich der Bewusstseinsänderung widmen und nachhaltige Lebensstile für den Einzelnen und für die Weltgemeinschaft fördern. Als Graswurzelbewegung wird im deutschsprachigen Raum eine politische oder gesellschaftliche Initiative bezeichnet, die aus der Basis der Bevölkerung entsteht. Das heisst mit anderen Worten, dass diejenigen Kreise, zu denen wir das Vertrauen in der aktuellen Wirtschaftskrise verloren haben, nicht dabei sind. Es ist wirklich die Basis des Volkes, ausserhalb von Regierung (das tönt doch stark nach Gier) und Wirtschaftsführung.

Perkins nennt sich einen »Economic Hit Man«, kurz EHM oder auf deutsch Wirtschaftsattentäter. Infolge von Schuldgefühlen hat er sein Denken gewandelt und die Seite gewechselt. Seine ursprüngliche Motivation für sein der Welt schadendes Verhalten bestand in der Verführung. Er schildert in einem Interview, dass die Macht der Drogen Sex, Macht und Geld ihn zu diesen Handlungen verführte. Offiziell war Perkins Chefökonom, denn niemand hätte geglaubt dass es eine Tätigkeit als Wirtschaftsattentäter geben kann.

Doch wie funktioniert dieses Modell der Entwicklungshilfe in den eigenen Sack? Dazu waren und sind nur ganz wenige Bedingungen notwendig. Ich erkläre das Funktionieren am Beispiel von Indonesien, einem Land mit etwa 230 Millionen Einwohnern und 118 Einwohner je km2.

Vorgängig ist zu beachten, dass in Indonesien ein Viertel der Einwohner unter der Armutsgrenze lebt. Die Hälfte der Einwohner ist in der Landwirtschaft tätig. Diesem Land wurde ein Kredit von einer Milliarde US-Dollar angeboten, obwohl sie das Geld an und für sich gar nicht benötigten. Bedingung war, dass das Geld zu neunzig Prozent von amerikanischen Firmen im Land investiert wird. So wurden beispielsweise Strassen gebaut, die dem Volk nichts nützten. Diese Investitionen brachten lediglich den hohen Einkommensbezügern einen Vorteil. Das einfache Volk, und das ist die grosse Menge, spürte nichts von Entwicklungshilfe. Das Resultat aus diesen Investitionen war, dass amerikanische Firmen weltweit riesige Auftragsvolumen hatten. Auf der anderen Seite war ein Staat, der die grossen Summen von Zinsen nicht aufbringen konnte. Doch war das für die USA nicht so schlimm, da sie als Gegenwert für die geschuldeten Zinsen sich an den immensen Bodenschätzen gütlich tun konnten. So nutzen heute viele multinationale Unternehmen den Reichtum an natürlichen Bodenschätzen im Land und haben Niederlassungen. Der Gold- und Kupferproduzent PT Freeport Indonesia betreibt in West-Papua die grösste Goldmine der Welt.

Nicht alle Regierungen spielten bei diesen Machenschaften mit. Wenn sie mitmachten, wie beispielsweise Saudiarabien, verpflichteten sich die USA, das Haus Saud an der Macht zu halten, solange die Sauds mitspielten. Doch was passiert, wenn sich ein Land dagegen sträubt, kann man im Irak beobachten. Waren die EHM ohne Erfolg, kam der nächste Schritt. Es waren die sogenannten Schakale, von der CIA beauftragte Leute, deren Aufgabe es war, einen Putsch zu lancieren oder eine Revolution anzuzetteln. Im Irak war das nicht möglich, da Sadam Hussein viele Doppelgänger hatte und dadurch seine Beseitigung nicht funktionierte. Wenn das so ist, wird die dritte Stufe gezündet und das bedeutet offener Krieg gegen das widerspenstige Land.

Fazit: In diesem Beitrag geht es mir darum aufzuzeigen, dass die Ereignisse in der aktuellen Wirtschaftskrise sehr wohl erklärbar sind. Wer sich mit geistigen Gesetzen oder auch der Quantenphysik beschäftigt kann nachvollziehen, dass ein Wohlstand, der auf der Ausbeutung beruht und nicht organisch gewachsen ist, nicht von Dauer sein kann.

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